Der Naturschutzverein Großgemeinde Kolkwitz e.V., gegründet am 06.11.1994, feierte in diesem Monat sein 25-jähriges Bestehen. Am 6. November gab der Vereinsvorsitzende Dr. Werner Richter (69) einen Rück-und Ausblick auf die Naturschutzvereinsarbeit. Er selbst sei vor allem duch die Emissionsbelastung der beiden Kraftwerke Vetschau und Lübbenau für die Umwelt aktiv geworden. Die maximale Belastung, so Dr. Werner Richter, gab es nicht direkt bei den Kraftwerken sondern in sechs bis sieben Kilometer Entfernung. Damit war die Gemeinde besonders vom Kraftwerk Vetschau betroffen.
Zu DDR-Zeiten bildete sich zunächst eine Umweltgruppe. So wurde damit begonnen, Bäume zu pflanzen. Aber auch die Wasserverschmutzung in den Gräben war ein Thema der Gruppe. Um effizienter Förderanträge stellen zu können, folgte 1994 die Vereinsgründung. Mit dem Kauf des Alten Forsthauses durch die Gemeinde, bekam der Verein auch ein festes Domizil für seine vielfältige Arbeit. Für das Gebäude gab es reichlich Ideen, erinnert sich der Vereinsvorsitzende. Ein Heuhotel musste aus Platzgründen verworfen werden ebenso wie eine Auffangstation für Wildtiere, die wiederum Tierärzte und vielfältige Mittel gebunden hätte. So begann der schrittweise Ausbau des Gartenbereiches. Mit dem Waldumbau entstanden Wald,-Natur -und Ameisenlehrpfade. Die Ameisenumsetzung wurde dabei eines der wichtigsten Standbeine des Vereins. Auch die Amphibienschutzzäune am Heilstättenweg, der Hänchener Straße oder am Wiesengrund wurde durch den Verein realisliert. Heute wünscht sich der Vorsitzende eine stärkere Mithilfe bei der Pflege der Zäune durch die Kreisstraßenmeisterei. Ein wichtiges Thema des Vereins ist auch die Storchenbegeleitung. Derzeit sind acht bis 12 Standorte besetzt. 30 sind leer. Stolz ist der Verein darüber, in den Ortsteilen Nisthilfen etwa für Turmfalken und Schleiereulen installiert zu haben.
In der Zukunft stehen bereits die nächsten wichtigen Projekte an. Eines ist die Waldraumbeflanzung des eigenen acht Hektar großen Waldes. Von der Eberesche bis zur Schlehe soll so der Rand mit über 100 Pflanzen verdichtet werden. Im September 2020 wird das Trafohaus in Rabanau zu einem Paradies für Wildtiere wie Rauschwalben, Turmfalken, Fledermäuse oder Wildbienen. Mittels einer Finanzierung durch den Naturschutzfond Brandenburg ist dieses Projekt ermöglicht worden. Mithilfe des Landkreises wir derzeit ein Mitarbeiter des Vereins zum Pädagogen ausgebildet, sodass auch die Betreuung der Schulklassen am Alten Forsthaus für die nächsten Jahre weiter eine hohe Qualität haben werde. Um Insekten und ihre Lebensweise geht es beim nächsten Tag der offenen Gartentür am 20. Juni 2020.
Einen großen Wünsch hat der Vereinsvorsitzende an die Bürger der Ortsteile. So würde er sich darüber freuen, wenn die Randstreifen nicht totgepflegt werden, um den Insekten mehr Raum zu geben. Wenn sich jemand finden würde, der in den Ortsteilen beim Schwalbenzählen unterstützt, wäre das auch sehr gut. Derzeit hat der Naturschutzverein 50 Mitglieder.
Mathias Klinkmüller
Öffentlichkeitsarbeit